Am 6. Juni hat die Europäische Zentralbank (EZB) zum ersten Mal seit 2016 wieder beschlossen, die Leitzinsen zu senken. Der Leitzins fiel somit von 4,5% auf 4,25%. Was diese Entscheidung am Bauzins ändert und wie die Lage eingeschätzt wird, erfahren Sie im Folgenden.
Nachdem die Inflationsrate in der EU seit 2022 sehr hoch lag, bis November 2023 auf ein relativ niedriges Niveau gesunken war, liegt sie zum Zeitpunkt dieses Artikels bei 2,4%. Um das Wirtschaftswachstum nun wieder zu stärken, wurden die Leitzinsen gesenkt. Weitere Senkungen sind momentan nicht absehbar, da die Befürchtung eines erneuten Anstiegs der Inflationsrate in vielen Köpfen verhaftet ist.
Bauzinsen, welche sich aus verschiedenen Faktoren zusammensetzen, werden von den Leitzinsen ebenfalls beeinflusst. In Deutschland allerdings nicht direkt, sondern über den Weg der zehjährigen Staatsanleihen, also dem Finanzmarkt - Geld leihen und zurückzahlen. Weil diese Abhängigkeit passiv ist, hat der Finanzmarkt die erste Leitzinssenkung für 2024, um 0,25%, bereits eingepreist. Für Darlehen auf zehn Jahre steht der Bauzins momentan bei ca. 3,7% und wird sich in den kommenden Monaten laut Experten zwischen 3,5% und 4,0% halten.