Immobilienbewertung

Es ist so weit: Sie haben endlich Ihre Traumimmobilie gefunden! Hier möchten Sie gemeinsam mit Ihren Liebsten alt werden, Sie sehen sich schon morgens mit einer Tasse Kaffee im Garten vor dem Haus sitzen nachdem die Kinder zur Schule aufgebrochen sind. Doch bevor der Traum wahr wird steht zunächst noch die Immobilienfinanzierung an. Um die Kosten des Hauses stemmen zu können nehmen Sie sich ein Darlehen bei der Bank – hier kommt der Hauskauf mit Grundschuld ins Spiel.

Vertragsunterzeichnung Immobilienfinanzierung

Hauskauf mit Grundschuld? – Was soll das bedeuten?

Ein Hauskauf mit Grundschuld wird immer dann relevant, wenn eine Immobilienfinanzierung abgeschlossen wird. Dabei handelt es sich um eine rechtliche Absicherung für die Bank, die dem Kreditnehmer das Darlehen gewährt. Die Grundschuld wird als Belastung in das Grundbuch der Immobilie eingetragen und sichert der Bank das Recht, im Falle von Zahlungsausfällen auf das Haus zuzugreifen und es notfalls zwangszuversteigern, um ihre Forderungen zu decken.

Auf den ersten Blick scheint das Prinzip ähnlich wie bei einer Hypothek zu sein. Bei beiden Opionen handelt es sich  um Grundpfandrechte, das heißt, sie gewähren der Bank eine dingliche Sicherheit auf die Immobilie, von der im Zahlungsausfall Gebrauch gemacht werden kann. Auch wenn beide Optionen als Sicherheit für einen Immobilienkredit dienen, gibt es allerdings einen entscheidenden Unterschied, der den Hauskauf mit Grundschuld  abgrenzt. Während die Hypothek fest an das Darlehen gekoppelt ist und automatisch mit dessen Rückzahlung erlischt, bleibt die Grundschuld flexibel und kann auch nach der Tilgung weiter genutzt werden – beispielsweise, um zukünftige Investitionen wie Renovierungen abzusichern.

Gegenüber einer Hypothek bietet der Hauskauf mit Grundschuld einige Vorteile: Da die Grundschuld auch nach vollständiger Rückzahlung des Darlehens bestehen bleibt, ist sie flexibler nutzbar. So kann sie beispielsweise für zukünftige Finanzierungen oder Investitionen wie Modernisierungen wiederverwendet werden, ohne dass eine neue Eintragung im Grundbuch erforderlich ist. Dies spart zusätzliche Notar- und Grundbuchkosten, da keine neue Grundschuld bestellt werden muss​.

Das wichtigste zur Grundbuchbestellung im Überblick

Der Vorgang, bei dem beim Hauskauf mit Grundschuld diese in das Grundbuch eingetragen wird nennt sich Grundbuchbestellung. Dabei sind folgende Schritte notwendig:

  • 1

    Grundschuldbestellungsformular

    Nachdem die Finanzierung durch die Bank genehmigt wurde, wird das Formular an den Notar übermittelt​.

  • 2

    Notartermin

    Der Notar bereitet die Grundschuldbestellung vor und beurkundet diese​.

  • 3

    Eintragung ins Grundbuch

    Der Notar reicht das Dokument beim Grundbuchamt ein, wo die Grundschuld offiziell eingetragen wird​.

  • 4

    Bank zahlt Darlehen aus

    Erst nach Bestätigung der Grundbucheintragung durch das Amt wird das Darlehen an den Kreditnehmer ausgezahlt​.

  • 5

    Dauer

    Der gesamte Prozess dauert in der Regel 4 bis 6 Wochen

  • 6

    Kosten

    Die Kosten der Grundschuldbestellung betragen etwa 0,8 bis 1,0 % des Kaufpreises und sollten insgesamt 1,5 bis 2 % für Notar- und Grundbuchgebühren eingeplant werden​.

Hauskauf mit Grundschuld – Was passiert danach?

Das Löschen einer Grundschuld nach vollständiger Rückzahlung des Darlehens erfolgt nicht automatisch. Der Darlehensnehmer muss vom Darlehensgeber eine Löschungsbewilligung einholen, die vom Notar beglaubigt und an das Grundbuchamt weitergeleitet wird. Beim Verkauf einer Immobilie wird häufig erwartet, dass die Immobilie lastenfrei übergeben wird. In diesem Fall muss die eingetragene Grundschuld gelöscht werden, was für den Verkäufer mit Kosten verbunden ist. Alternativ kann die Grundschuld auf den neuen Eigentümer übertragen werden, um Kosten zu sparen.